Pressemitteilung der Grünen Jugend Schleswig-Holstein zur geplanten Förderung von Holstein Kiel:
Seit einigen Wochen steht Holstein Kiel im besonderen Fokus der öffentlichen Diskussion, durch das Erreichen der Relegation für die erste Fußball-Bundesliga und der inzwischen revidierten Entscheidung der Deutschen Fußballliga (DFL) gegen die Nutzung des Holstein-Stadions in der ersten Bundesliga, wird über die Zukunft des Vereins diskutiert. Eine Ablehnung durch die DFL, bzw. das entziehen der Ausnahmegenehmigung wäre für Holstein Kiel grundsätzlich sehr traurig und eine bittere Erfahrung, dennoch lehnen wir eine Förderung durch Landesmittel ab.
Denn der Verein ist in den letzten Wochen nicht nur durch seinen Erfolg aufgefallen, sondern auch durch seinen Umgang mit den vereinseigenen Frauenmannschaften. Zwar gehören diese nach öffentlichem Druck und Solidaritätsbekundungen anderer Frauenteams wieder zum Verein, für uns hat dieser Umgang dennoch gezeigt, wie wenig man bei Holstein Kiel von Frauenfußball hält. Wer Landesmittel für sich beansprucht muss auch positiv in der Gesellschaft wirken, dazu gehört selbstverständlich auch die gleichberechtigte Förderung aller Geschlechter inklusive gleicher Trainingsmöglichkeiten und der Bereitstellung der gleichen Ressourcen.
In Schleswig-Holstein existiert ein dichtes Netz aus Vereinen, Initiativen und anderen Gruppen von Menschen, die sich ganz aktiv für die Gesellschaft einsetzten, die den Breitensport, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Gemeinschaft stärken. Menschen, die dafür sorgen, dass kostenlose oder kostengünstige Angebote wie Nachmittagsbetreuung für Kinder, Jugendliche und Senior*innen, Sport, Ferien- und Wochenendfreizeiten und einiges mehr stattfinden können. Geld kann man leider nur einmal ausgeben, daher fordern wir die Förderung von Breitensport, von kleinen örtlichen Vereinen und Initiativen, statt von Holstein Kiel.
Dazu Hannah Wolf, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein:
„Ein Verein, der kein Interesse daran hat der Gesellschaft etwas zurück zu geben, egal ob es eine Förderung und Unterstützung der Frauenabteilung des Vereins oder eine Kooperation mit Gruppen und Projekten, die sich gegen eine rechte Szene im Stadion einsetzen, verdient auch keine Fördermittel vom Land.“
Finn Petersen, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein ergänzt:
„Wenn man selber aus der ehrenamtlichen Arbeit in Sportvereinen kommt, die mehr als nur Sport anbieten, ist diese große Summe, die für einen Verein alleine ausgegeben werden soll ein Schlag ins Gesicht. Überall muss für jeden Cent mehr Förderungen hart gerungen werden und Holstein bekommt das Geld hinterhergeschmissen.“