Die GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein setzt sich für eine stärkere Förderung von
FINT*-Personen im MINT-Bereich ein. Die Berufe im Bereich der Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind meist noch sehr männlich
dominierte Felder. Seit Jahren steigt der Anteil der FINT*-Personen, die eine
Ausbildung im MINT-Bereich wählen, nur sehr langsam. Seit 2005 bewegt sich der
Anteil an FINT*-Personen in MINT-Studiengängen bei 30%, in Ausbildungsberufen
bei nur 11%. Die Gründe dafür sind vielfältig, von Geschlechterrollen, die vom
frühkindlichen Alter an vermittelt werden, bis hin zur männlich dominierten
Arbeitskultur. Schon im Kindesalter werden weiblich und männlich sozialisierte
Menschen in ihrem Interesse an MINT-Fächern unterschiedlich gefördert. Die mit
dem Alter zunehmend stärker forcierten Geschlechterrollen tragen dazu bei, dass
sich weiblich sozialisierte Menschen ab einem Alter von ca. 13 Jahren zunehmend
von MINT-Fächern abwenden. Fehlende Vorbilder in den MINT Berufsfelder tragen
häufig zu einem Desinteresse von weiblich sozialisierten Menschen bei.
Deshalb sind Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Ungleichgewichts der Geschlechter
notwendig:
- Frühe Interessenförderung von weiblich sozialisierten Menschen in MINT-
Fächern in Bildungseinrichtungen
- Abbau von Stereotypen bezüglich der geschlechtsspezifischen Eignung für
MINT-Berufe und -Ausbildungen
- Schulische Verankerung eines bundesweiten Girls Day
- Abbau von Stereotypen und Vorurteilen auf Arbeitgebendenseite und damit
einhergehende Veränderung der geschlechtsspezifischen Bewertung im
Einstellungsprozess
- Förderung von FINT-Professuren nach dem Kaskadenmodell und -Ausbildenden
im MINT-Bereich und eine damit verbundene Schaffung von Vorbildern
- Ausbau der Anlauf- und Beratungstellen für Betroffene sexualisierter,
rassistischer und diskriminierender Übergriffe