In einem Schlachthof in Bad Bramstedt sind mittlerweile über 100 Mitarbeiter*innen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zu möglichen Ursachen und Lösungsansätzen äußert sich der Landesverband der Grünen Jugend Schleswig-Holstein in einer konzertierten Pressemitteilung gemeinsam mit den beiden Ortsgruppen der Grünen Jugend Steinburg und Segeberg.
Nele Johannsen, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein sagt dazu:“Die aktuellen Ansteckungsfälle zeigen erneut, wie dringend die Einführung eines Wohnraumschutzgesetzes auf Landesebene ist. Denn neben der Schlachthofbranche gibt es in Schleswig-Holstein viele weitere Branchen, in denen Arbeitnehmer*innen, meist ausländischer Herkunft, in katastrophalen Wohnunterkünften untergebracht werden.“
„Die Gesetzeslage muss, gerade im Hinblick auf den aktuellen Fall, in dem die Unterkünfte zu diesem massiven Ausbruch wohl beigetragen haben, angepasst werden. Die Behörden müssen auch nach Corona ausreichend Möglichkeiten erhalten, die Wohnverhältisse vor allem in betrieblich zur Verfügung gestellten Wohnräumen zu überprüfen und zu schützen“, ergänzt Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein.
„Der Fall verdeutlicht sehr eindrücklich, wie wichtig die Zusammenarbeit innerhalb Schleswig-Holsteins über die Kreisgrenzen hinweg ist. Durch die Unterbringung von Arbeitnehmer*innen und die damit jetzt verstärkt eintretenden Probleme in Kellinghusen (Kreis Steinburg) und Bad Bramstedt (Kreis Segeberg), ist eine Zusammenarbeit der Kreise oberste Priorität. Die dadurch entstehende große Distanz zwischen Unterbringung und Arbeitsplatz hat bereits vor Corona zu einigen Problemen geführt. Wir fordern daher eine stärkere Vernetzung der beiden Landräte, um sämtliche Problem endlich Hand in Hand angehen zu können“, sagt Hanna Buchert, Sprecherin der Grünen Jugend Segeberg.
„Die Arbeitnehmer*innen sind aktuell in einem Kasernenblock untergebracht, die meisten davon in zwei-Personen Zimmern. Es hat sich gezeigt, dass dies ist im Hinblick auf die aktuellen Corona- und Hygieneverordnungen nicht ausreichend war. Das Unternehmen müsste spätestens jetzt einen zweiten Block der Kaserne anmieten, um zumindest für die nächste Zeit seine Fürsorgepflicht für die Gesundheit und das Leben seiner Arbeitnehmer*innen nachzukommen“, ergänzt Yannik Schmidtke, Sprecher der Grünen Jugend Steinburg.