Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen erklärt Nele Johannsen, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein allgegenwärtiges Problem. Jede 3. Frau wird Opfer von Gewalt. Dabei ist dieses Problem kein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftliches. Frauenverachtende Strukturen in der Gesellschaft ermöglichen die massive Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Für uns steht fest: Ein gesellschaftliches Problem müssen wir auch als Gesellschaft bekämpfen. Wir müssen das Patriachat flächendeckend bekämpfen! Gewalttaten an Frauen und Mädchen sind keine Beziehungsdramen – Jede Gewalttat gegen eine Frau oder ein Mädchen ist politisch!“ 

„Gewaltfreies Leben ist ein Grundrecht. Wird dieses geschlechterspezifisch – und hauptsächlich ausgeübt von Männern – Frauen und Mädchen genommen, dann ist dies Ausdruck eben derer männlichen Dominanz, die durch die systemische Bevorteilung von Männern in unserer Gesellschaft noch bestärkt wird. Wir müssen klar machen, dass es keinerlei Rechtfertigung für Gewalttaten gibt, vor allem aber nicht an Frauen und Mädchen, die systemisch sowieso schon eher benachteiligt sind. Deshalb fordern wir eine konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention und damit einhergehend eine wesentlich stärkere strafrechtliche Verfolgung der Täter*innen“, ergänzt Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein. 

Laura Mews, Frauen, Inter*, Trans* und genderpolitische Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein führt aus: „Außerdem fordern wir die Landesregierung dazu auf, Frauenhäuser noch stärker zu unterstützen, gerade in ländlichen Regionen. Weiterhin fordern wir mehr Präventionsarbeit im Hinblick auf sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen und Schulungen für Polizei- und Justizbeamte zum sensiblen Umgang mit Opfern von Gewaltverbrechen.“ 

Zum Vorschlag der JU zur Beflaggung an Schulen

Zum Antrag der Beflaggung an Schulen, den die Junge Union auf dem Bundesparteitag der CDU einbringen wird, äußert sich Nele Johannsen, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein:  Die JU spricht von Werten, lässt dabei aber den Wert der Weltoffenheit außen vor, indem sie Schulen beflaggen will und damit bewusst ausgrenzt und diskriminiert. Eine Staatsangehörigkeit sagt rein gar nichts über vertretene Werte aus.  Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein ergänzt:  Natürlich ist das Grundgesetz die Basis unseres Zusammenlebens. Aber: Politische Bildung wird nicht durch eine Beflaggung von Schulen gewährleistet, sondern durch frühen und verbindlichen WiPo-Unterricht.  

Mayra Vriesema, politische Geschäftsführerin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein äußert:
Die Beflaggung von Schulen mit nationalen Flaggen ist eine Einschränkung für ein weltoffenes Miteinander. Es setzt Zeichen nationaler Abgrenzung und trägt somit nicht zur Integration von Minderheiten und Geflüchteten in unserer Gesellschaft bei.

Gegen das „nordische Modell“

Auf der Kundgebung gegen das Nordische Modell am Freitag, den 9.11. in Kiel organisiert durch das Netzwerk Sexarbeit ist Arbeit. Respekt! äußert sich die fit*- und genderpolitische Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, Laura Mews:


,,Antidemokratische Kräfte arbeiten daran, die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen einzuschränken. Unter dem Deckmantel Frauen vor sexueller Gewalt oder Bedrohungen wie Menschenhandel und Zwangsprostitution schützen zu wollen, werden die Rechte auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen weiter eingeschränkt und Aversionen gegenüber Sexarbeiter*innen und Migrant*innen geschürt. Durch das Nordische Modell verschwindet die Gewalt nicht, es führt schlicht dazu, dass sie unsichtbar gemacht wird. Statt eines feministischen Gesetzes ist das hier vermittelte Frauenbild stark patriarchal. Bevormundung, Kriminalisierung und Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen müssen ein Ende haben! Durch angemessene Arbeitnehmer*innenrechte, freiwillige Beratung und den gemeinsamen Kampf gegen Diskriminierung in unserer Gesellschaft soll das Recht auf körperliche Unversehrtheit und ein selbstbestimmtes Leben garantiert werden.


In den Ländern, in denen es das Nordische Modell gibt, nahm die Zwangsprostitution nicht ab. Existierende Probleme werden einfach nur in den Untergrund, ins Unsichtbare verschoben. Wir benötigen echte Lösungen! Sexarbeit muss entstigmatisiert werden.“