LNG-Terminal Brunsbüttel: Raus aus dem Gas, rein in die Energiewende!

Diesen Freitag wird das schwimmende LNG-Terminal in Brunsbüttel in Betrieb genommen. Mit dem Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) von RWE wird die Anlandung von Liquefied Natural Gas (LNG) – also verflüssigtem Erdgas – auch in Schleswig-Holstein möglich sein. Dazu äußert sich Finn Pridat, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein:

„Spätestens der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, dass die fossile Energiepolitik von Union, FDP und SPD gescheitert ist und eine dringende Kehrtwende unausweichlich ist. Wir müssen endlich verstehen: Öl, Kohle und Gas sind das Problem und niemals die Lösung. Sie sind ein sicherheitspolitisches Risiko und der Brandbeschleuniger für die Klimakrise.

Kurzfristig ist LNG neben den Erneuerbaren eine, aber eben nicht die einzige Alternative zu russischem Gas. Bundesweit muss der Ausbau der Erneuerbaren schneller vorangehen und darf nicht länger an Abstandsregeln oder fehlenden Investitionen scheitern. Laufzeiten der LNG-Terminals bis 2043 sind für uns keine Option. Ob Lützerath oder LNG: Bei energiepolitischen Beschlüssen wird die Vereinbarkeit mit den in Paris festgehaltenen Klimaschutzzielen permanent ignoriert. Für uns ist klar: Es braucht einen konsequenten Einstieg in die Energiewende und ein Ausstiegsszenario für Gas. Wir messen den Erfolg von Tobias Goldschmidt und Robert Habeck nicht an schnell und gegen Umweltbedenken durchgesetzten LNG-Terminals, sondern an einer schnellen Energiewende.

Für das Einhalten des 1,5 Grad-Limits und konsequente Grüne Politik: Lützerath muss bleiben!

Für das Einhalten des 1,5 Grad-Limits und konsequente Grüne Politik: Lützerath muss bleiben!

Seit Donnerstag ist die Räumung des von Klimaaktivist*innen besetzten Dorfes Lützerath im Gang – ein Dorf, das in den letzten Wochen und Monaten immer mehr in den Fokus der klimapolitischen Auseinandersetzung geraten ist. Insbesondere der ausgehandelte Kompromiss zwischen RWE auf der einen und Grün geführten Wirtschaftsministerien im Land NRW und im Bund auf der anderen Seite sorgt für Kritik.

Dazu äußert sich Johanna Schierloh, Landesspercherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein:

„Lützerath ist nicht nur ein Symbol, sondern ein Präzedenzfall für unsere Klimapolitik. Der Deal mit RWE führt dazu, dass das CO2-Restbudget der Bundesrepublik für das 1,5 Grad-Limit  definitiv überschritten wird. Die geförderte Braunkohle ist jedoch weder für die Versorgungssicherheit notwendig noch wird sie bei einer steigenden CO2-Bepreisung nach 2030 profitabel sein. Stattdessen kann RWE in kürzerer Zeit mehr Braunkohle abbauen und aufgrund der gestiegenen Energiepreise höhere Profite erzielen. Ein Deal, der die Profitinteressen von RWE in den Vordergrund stellt, ist viel, aber definitiv kein Beitrag zur so dringend notwendigen Kehrtwende in der Klimapolitik.“

Finn Pridat, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein, ergänzt:

„Wir können uns keine Kompromisse mehr leisten, die die Konsequenzen der Klimakrise und die damit entstandenen gesellschaftlichen Schäden nicht ausreichend berücksichtigen. Wir müssen die Klimapolitik von gestern endlich hinter uns lassen. Alles andere ist eine schwere Hypothek auf dem Rücken der jungen und nachfolgenden Generationen.

Es mag sein, dass es ohne die Grünen schlechter gelaufen wäre. Dennoch erwarten wir von einer Grünen Partei die Einhaltung unserer Klimaziele und des 1,5°-Ziels. Die Grüne Parteispitze zeigt hierbei Unehrlichkeit, einen Mangel an Selbstkritik und Inkonsequenz. Der Fokus des Regierungshandeln muss jetzt auf den Ausbau der Erneuerbaren und konsequenter Klimapolitik gelegt werden.

Daher rufen wir dazu auf, gemeinsam friedlich und gewaltfrei an der Demonstration in Keyenberg teilzunehmen.“