Der Aufwand lohnt sich!

Zur aktuellen Diskussion um den Verzicht auf Schulnoten in den Grundschulen, sagt der Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, Lasse Petersdotter:

Wer denkt, dass der Verzicht auf Noten die Leistungsbereitschaft junger Menschen hemmt, kennt uns einfach schlecht. Ob in der Grundschule oder danach: Differenzierte Einschätzungen der eigenen Leistung helfen mehr, als die Arbeitsergebnisse in intransparente Schubladen verschwinden zulassen, auf denen dann Zahlen von 1 bis 6, von 1 bis 15 oder von 1 bis 5 stehen. Als junger Mensch erinnere ich mich gut an die oftmals demotivierende Wirkung von unkommentierten Noten. Meistens wird das erklärende Gespräch

danach gar nicht mehr geführt, weil man sich mehr Kopf darum macht, wie man denn nun diese Ziffer den Eltern erklären soll. Diese Pflicht liegt jedoch auch bei den Lehrkräften. Durch differenzierte Lernentwicklungsberichte werden Schwächen und Stärken deutlicher hervorgehoben und können individuell behandelt werden.

 

Stephie Anbuhl, die Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, besucht aktuell die 13. Klasse eines Gymnasiums in Kiel und ergänzt:

Lehrer*innen sitzen in der Schule in der Regel am längeren Hebel. Durch die Abschaffung von Noten sind Lehrkräfte in der Pflicht, ihre Entscheidungen zu begründen. Dies schafft Transparenz und wäre auch für weiterführende Schulen dringend notwendig. Für Eltern ist es oft schwierig nachvollziehen zu können, auf welchem Leistungsniveau sich ihre Kinder ‎befinden. Individuelle Lernentwicklungsberichte sind auch für Eltern eine Bereicherung, um die schulischen Probleme ihrer Kinder rechtzeitig erkennen und beheben zu können. Dazu müssen die Lernentwicklungsberichte jedoch auch gewissen Standards entsprechen. Einfache Satzbausteine wie „in Mathe war die Leistung befriedigend“, sind nicht hilfreicher als Noten. Selbstverständlich bedeutet die geforderte Individualität und Ausführlichkeit auch ein Mehraufwand für Lehrkräfte. Wir sind davon überzeugt, dass sich dieser Mehraufwand lohnt und individuelle Lernentwicklungsberichte, die Schwächen und Stärken klar benennen, sehr motivierend wirken können.

Setzen, 6, liebe JU!

Zu der von der Jungen Union befürchteten „Abschaffug der Schulnoten an Grund- und Gemeinschaftsschulen“, sagt der Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein,
Lasse Petersdotter:

Der ideologische Kleinkrieg, welchen die Junge Union Schleswig-Holstein gegen Ministerin Wende führen möchte, nimmt langsam aberwitzige Ausmaße an.

Aktuell gibt es an Grundschulen bis zur dritten Klasse keine Ziffernoten. Der nun erfolgte Vorschlag aus dem Ministerium sieht vor, dass Grundschulen auch über die dritte Klasse hinaus Kompetenzzeugnisse ausstellen dürfen. Die Möglichkeit zu Ziffernoten in der dritten und vierten Klasse bleibt aber weiterhin vorhanden. Mehr Sachverstand, bitte! Setzen 6, liebe JU!

Dass Frau Wadephul bei einer individuelleren Einschätzung der Schüler*innen von einem intransperenten Bewertungssystem spricht, halte ich für unhaltbar. Immerhin sind Lehrer*innen durch Kompetenzzeugnisse auch endlich in einer Erklärungspflicht und können sich nicht hinter kaum überprüfbaren Ziffern verstecken. So ist die Leistungsbewertung für Schüler*innen und Eltern besser nachvollziehbar.

Wir sehen die Grundschule nicht als eine auf Leistungsbereitschaft basierende Lernanstalt, in der „Kuschelpädagogik“ den Lernerfolg in Lesen, Schreiben und Rechnen bremst. Die Grundschule ist viel mehr eine prägende Phase für Sozialkompetenz und die eigene Orientierung. Durch das Beziffern der Leistung steigt nicht die Leistungsbereitschaft. Nur mit ausdifferenzierter und individueller Bewertung können Schüler*innen an ihren jeweiligen Schwächen und Stärken arbeiten.

Auch die Gemeinschaftsschulen können in der Klasse 5 bis 7 weiterhin Ziffernoten vergeben, wenn sie dies in einer Schulkonferenz beschließen.

In dem emotionalen Feldzug gegen Frau Wende verliert die JU zunehmend das Ziel aus dem Auge: Für ein Schulsystem zu streiten, welches niemanden zurücklässt, Sozialkompetenz fördert, Chancengerechtigkeit aufweist und so zu einem nachhaltigen Lernerfolg führt!

[Hier die Pressemitteilung der Jungen Union Schleswig-Holstein]
[Hier ein Beitrag des NDR zum gleichen Thema, sowie eine Stellungnahme der LSV der Gymnasien SH]

Unis begrünen – im Sonnenschein durch Kiel

Heute waren wir ich mit unseren beiden GJ-SpitzenkandidatInnen Cathy Nies & Rasmus Andresen (beide 26) in Kiel unterwegs. Vormittags haben wir Student_innen an der Christian-Albrechts-Universität über unsere grünen Politikziele informiert und ihnen zum Lesen die Grüne Wahlkampfzeitung mit auf den Weg gegeben. Anschließend sind wir mit der Fähre vom Landtag aus zur Fachhochschule auf der anderen Seite der Förde gefahren und haben dort im beschaulichen Dietrichsdorf sowie in der City von Wellingdorf in der Sonne  für Grüne Inhalte geworben.

Fazit des Tages: Bei gutem Wetter macht Wahlkampf doppelt so viel Spaß!

Gleich um 18 Uhr wird dann die Gesprächsrunde im NDR Fernsehen mit den Vertreter_innen von Grünen (Robert Habeck), SSW, Linken und FDP verfolgt. Um 21 Uhr gibts dann ein „Public-Viewing“ des TV-Duells zwischen Torsten Albig und Joste de Jager in der Champ’s Sportsbar  in Kiel.

 

Solidarität mit allen Bildungsstreikenden

Zu den landesweiten Aktionen „Bildungsstreik 2012“ unter anderem den Demonstrationen in Kiel und Flensburg erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen, Rasmus Andresen:

„Wir begrüßen den Bildungsstreik. Gute Bildungspolitik braucht den Druck von der Straße. Wir teilen viele Forderungen der Streikenden, wie zum Beispiel mehr Wahlfreiheit und längeres gemeinsames Lernen.

Der Bildungsstreik zeigt aber auch, dass es nicht egal ist, wer nach dem 6. Mai die Mehrheit im Parlament bildet. Wir nehmen die Streikenden Ernst und wollen sie an zukünftiger Bildungspolitik beteiligen. Wir fordern paritätische „Solidarität mit allen Bildungsstreikenden“ weiterlesen

Stellungnahme zum Aktionstag der JU – Falschdarstellungen zurücknehmen!

Zeichnen von Schreckgespenstern ist kontraproduktiv

Zum heutigen Aktionstag der Jungen Union Schleswig-Holstein (JU) an Schulen unter dem Motto „Auch Deine Schule wird schließen“ sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Anke Erdmann:

„Diese Aktion ist völlig daneben. Der Vorwurf der Jungen Union, wir würden nach der Wahl die Gymnasien und Regionalschulen schließen, ist falsch. Wenn hier im Land jemand für Schulschließungen steht, dann ist das die CDU. Bis 2020 will sie 3650 Lehrerstellen abbauen. Diese Zahl sollte die JU mal in Schulstandorte umrechnen.

Wir haben in unserem Wahlprogramm einen runden Tisch verankert, der parteiübergreifend und für zehn Jahre zu einer gemeinsamen Schulpolitik führen soll. Zudem zielen wir auf das zweigliedrige System von Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ab. Wir wollen Chancengerechtigkeit und Wahlfreiheit zwischen beiden Schulformen. Die Regionalschulen werden wir nicht auf Knopfdruck umwandeln: „Stellungnahme zum Aktionstag der JU – Falschdarstellungen zurücknehmen!“ weiterlesen