Grüne Jugend positioniert sich zum Umgang mit Corona in Schulen

Die Debatte über die Corona-Maßnahmen an Schulen wird von Tag zu Tag dringlicher. Allerdings wird bis jetzt Bildungsgerechtigkeit häufig gegen Gesundheitsschutz ausgespielt – das muss sich in Zukunft ändern! Deswegen bezieht die GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein Position: Die politische Jugendorganisation fordert, dass bestmögliche Bildungsangebote zu jedem pandemischen Zeitpunkt geschaffen werden. 

Smilla Mester, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein, sagt dazu:  “Bildungserfolg hängt in Deutschland stark von den familiären Voraussetzungen ab. Ein stabiler Internetzugang und eine ruhige Lernumgebung sind aktuell genauso essentiell für die Teilnahme am Unterricht wie ein eigenes mobiles Endgerät. Die Unterschiede im Lernumfeld dürfen nicht zu ungerechten Wissensständen führen, wenn die Schule als Lernort nicht zur Verfügung steht. Nach fast zwei Jahren Pandemie muss das Bildungsministerium endlich Konzepte entwickeln, die diese Ungerechtigkeiten aktiv mitdenken und ausgleichen!”

Bei der Fortsetzung des Präsenzunterrichts ist die Riskominimierung elementar. Deshalb fordert die Grüne Jugend Schleswig-Holstein tägliche Schnelltestungen an Schulen sowie eine FFP2-Maskenpflicht im Unterricht. Impf- und Boosterangebote müssen verstärkt auch an Schulen angeboten werden. Zudem muss die Option eines Wechsels zu einem Hybridunterricht vom Ministerium diskutiert werden. Die Konzepte sollten zukünftig mit Schüler*innen- und Lehrkräftevertretungen erarbeitet werden, damit die Entscheidungen für alle partizipativ und transparent gestaltet werden. 

Co-Sprecherin Sophia Marie Pott ergänzt: „Nach zwei Jahren haben wir im Umgang mit Covid-19 weiterhin das Gefühl, dass das Bildungsministerium hilflos hinter der Pandemie her agiert. Das kann so nicht weitergehen! Schulen können nicht immer der erste Ansatzpunkt sein, wenn es um die Reduzierung sozialer Kontakte geht. In der Priorisierung von Bildung und Gesundheit der Schüler*innen sollte es kein “Entweder-Oder” geben!”, fordert die Sprecherin.

“Jedoch ist die Entwicklung der Pandemie so dramatisch, dass Schulschließungen nicht ausgeschlossen werden können. Wichtig ist uns, dass die Lernsituation der Schüler*innen während der Pandemie deutlich verbessert wird und sie nicht alleine gelassen werden. Für mehr Bildungsgerechtigkeit muss sich etwas verändern – und zwar jetzt!”

Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein fordert daher das Ministerium auf, konsequent aus ihren Fehlern zu lernen, die Perspektive der Schüler*innen stärker in Entscheidungen einzubinden und vorausschauend Szenarien zu entwickeln.

10-Punkte-Plan zur Verbesserung der Pflege

 10-Punkte-Plan zur Verbesserung der Pflege

  1. Grundsätzlich muss durch einen Systemwechsel im Gesundheitswesen gewährleistet werden, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen keinerlei finanzielle Anreize mehr für den Abbau von Stellen im Pflegepersonal bekommen
  2. Deutliche Erhöhung des Einstiegsgehalts und Einführung verbindlicher Tarifverträge in der Pflege
  3. Missbrauch von Werkverträgen, Lohndumping, Einsatz von Leiharbeiter*innen und Verlagerung von Tätigkeitsbereichen in Tochterfirmen (sog. Servicegesellschaften) auf Kosten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
    im Gesundheitswesen beenden
  4. Verbindliche Regelungen zur Personalausstattung (verbindliche Pflegeschlüssel)
  5. Weitere Verlagerung der Ausbildung an die Universitäten und Steigerung der Anzahl und Attraktivität der Ausbildungsplätze
  6. Vorbereitung von Pflegekräften auf Führungsaufgaben im Gesundheitswesen und Schaffung von beruflichen Aufstiegschancen
  7. Durch bedarfsgerechte Auffächerung der Dienstdauern langfristiger Abbau der individuellen Arbeitsstunden, um u.a. den hohen körperlichen und psychischen Belastungen vorzubeugen
  8. Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für den Stellenwert der Arbeit der Pflegekräfte
  9. „FairCare“-Siegel für faire und legale Arbeitsbedingungen von Pflegekräften aus dem Ausland
  10. Politisch verbindliche Mitbestimmung der Pflegeberufe und Partizipation an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen

Impfkapazitäten herunterfahren ist keine Option

Pressemitteilung Grüne Jugend SH: Impfkapazitäten herunterfahren ist keine Option

Die bundesweite Debatte um die baldige Schließung der Impfzentren und die damit einhergehende Verlagerung sämtlicher Impfkapazitäten auf die Hausärztinnen und Hausärzte sieht die GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein kritisch.


Nele Johannsen, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein sagt dazu:„Aus unserer Sicht ist das Herunterfahren der Impfkapazitäten in der aktuellen Phase der Pandemie-Bekämpfung keine Option. Viele Hausärzt*innen sind allein schon durch ihren normalen Praxisalltag überlastet oder sind noch mit Prioritätengruppen eins und zwei beschäftigt. Diese jetzt noch zusätzlich durch das Schließen der Impfzentren zu belasten, würde vermutlich nicht nur zu einer Verlangsamung des Impffortschritts, sondern auch zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen.“


„In Anbetracht der Tatsache, dass es gerade junge Menschen sind, die noch sehr lange auf eine Impfung warten müssen, ist allein schon die Debatte um das Herunterfahren der Impfkapazitäten falsch. Denn viele junge Menschen haben gar keine*n feste*n Hausärzt*in, zu der/dem sie für ihre Impfung gehen könnten. Die Hürde, an den lang ersehnten Impftermin zu kommen, würde so für sie noch deutlich größer werden. Die Impfzentren in nächster Zeit zu schließen bevor nicht ein Großteil der sich in Stufe 6 der Impfpriorität befindenden Menschen bereits durchgeimpft sind, wäre damit ein Schlag ins Gesicht all jener, die so lange solidarisch auf ihren Moment gewartet haben“, ergänzt Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein.

Grüne Jugend unterstützt Forderung nach Freisemester

Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein unterstützt die Forderung nach einer nicht-Anrechnung des Wintersemesters 2020/2021 auf die Regelstudienzeit und der Einführung von Freiversuchen bei Klausuren.

Die Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, Nele Johannsen, sagt dazu: „Es war die richtige Entscheidung, im letzten Jahr angesichts des Ausbruchs von Corona und damit der Auswirkungen auf Hochschulbetrieb und Studierende das Sommersemester 2020 nicht auf die Regelstudienzeit anzurechnen. Auch die Einführung der Freiversuch-Regelung führte zu einer spürbaren Entlastung für Studierende und war die angemessene Antwort auf den durch Distanzlehre nicht vermeidbaren Verlust von Lehrqualität und die belastenden Lebensumstände. Dass die Entscheidung des Sommersemesters noch nicht auf das aktuelle Wintersemester angewendet wurden, ist aus unserer Sicht nicht zu verstehen.“


Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, sagt dazu:
„Leider hat sich die Situation im Wintersemester für viele Studierende keinesfalls verbessert, sondern teilweise sogar verschlechtert. Mit zunehmendem Anhalten der Pandemie und wachsenden Unsicherheiten steigt der Anteil an psychischen Erkrankungen auch unter den Studierenden, was die Vorbereitung auf Klausuren und Testate zusätzlich erschwert.
Wir fordern deshalb nicht nur die sofortige Aussetzung der Regelstudienzeit für das Wintersemester 2020/21, sondern auch eine bessere Planungssicherheit seitens des Bildungsministeriums für das kommende Sommersemester 2021. Die Studierenden brauchen frühzeitige Aussagen und Regelungen, die ihre Lebenssituation anerkennen und auf die sie sich verlassen können.“

Keine falsche Toleranz gegenüber Verschwörungserzähler*innen

Die Corona Pandemie zeigt eindrucksvoll, dass Verschwörungserzählungen eine
Gefahr für die Demokratie sein können. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die
Grünen momentan nicht vollumfänglich den Gegenpol zu dieser Bewegung darstellen.
Das muss sich dringend ändern. Daher unterstützt die Grüne Jugend Schleswig-
Holstein Anträge auf Parteitagen, die sich gegen Verschwörungserzählungen
aussprechen und Maßnahmen gegen die Verbreitung von Verschörungsnarrativen
vorschlagen. Der Landesvorstand wird beauftragt aktiv an der Erarbeitung solcher
Anträge mitzuarbeiten.