Gebt das Hanf frei

Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein bedauert das Aus für das im Koalitionsvertrag der Jamaika-Regierung vereinbarte Cannabis-Modellprojekt in Schleswig-Holstein. 

Dazu erklärt Hannah Wolf, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein:

„Die Bundesregierung und maßgeblich die Union haben noch nicht begriffen, dass ihre Drogenpolitik gescheitert ist. Andere Länder, wie Portugal, die Niederlande und Kanada zeigen, wie ein progressiver Umgang mit Drogen aussehen kann. Konsument*innen- und Jugendschutz, frei werdende Ressourcen bei der Strafverfolgung und bewiesenermaßen weniger Tote im Zusammenhang mit Drogen sind und bleiben für uns eindeutige Gründe, um Cannabis auch in Deutschland zu entkriminalisieren.“

Finn Petersen, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, führt weiter aus: 

„Die Nord-CDU hat mit den Reaktionen auf das Aus des Modellprojekts bewiesen, dass sich hinter dem fortschrittlichen Anstrich des Koalitionsvertrags, eine konservative, wenig progressive Partei steckt. Im Bezug auf die vielen Vorteile, die eine Legalisierung von Cannabis hätte, ist das Aus für den Vorstoß aus Schleswig-Holstein besonders ärgerlich. Wir brauchen im Bund, wie auf Landesebene endlich wieder progressive Mehrheiten, um mutig die Zukunft gestalten zu können. Mit der CDU sehen wir diese Möglichkeit nicht.“

Earth Overshoot Day

Wir leben über unsere Verhältnisse. Das ist allen bewusst. Wir befinden uns am Limit von dem, was die Menschheit sich selbst antun kann. Jedes Jahr erinnert uns der Earth Overshoot Day daran, wie schlecht die Menschheit mit den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen umgeht. Gerade wir in Deutschland zählen zu den besonders starken Umweltsünder*innen. Würde die ganze Menschheit so leben, wie es im Durchschnitt ein*e deutsch*e Staatsbürger*in tut, bräuchten wir 3 Planeten. Wir haben aber nur einen. Es gibt keinen Planet B!

Deswegen müssen wir jetzt anpacken und die Dinge ändern. #movethedate Wir müssen dem Klima- und Umweltschutz höchste Priorität einräumen. Er muss in die Landesverfassung, mitsamt eines CO2-Äquivalenzbudgets, was die Klimaziele von Paris ernsthaft anstrebt. Wir brauchen Steuern für Ressourcenverschwendung und sollten umweltbewusstes Verhalten fördern. Wir sollten die #Verkehrswende endlich auch im Bereich des ÖPNV Wirklichkeit werden lassen. Dies geht im Übrigen nur durch deutliche Investitionen und eine Umstrukturierung der Bahn. Wir brauchen eine #Agrarwende. Kleinbäuerlichkeit statt Großbetrieb, Nachhaltig statt Pestizid, weniger Fleisch, mehr Bio. Wir müssen den Kohleausstieg deutlich nach vorne ziehen und wir dürfen dabei nicht in ähnlich absurde Technologien wie LNG einsteigen. Wir müssen forschen und eine Forschungsförderung aufbauen, die dies ernsthaft und stark unterstützt. 

Wir müssen aber auch über unser derzeitiges Wirtschaftssystem reden. Wir müssen abkehren von einem System, welches nur auf Wachstum ausgerichtet ist. Stattdessen sollten wir Bestehendes besser verteilen. Die Umwelt zu schützen ist zudem im Zuge globaler Gerechtigkeit unerlässlich. Umwelt- und Klimaschutz auf der einen und Sozialpolitik auf der anderen Seite lassen sich nicht auseinanderdenken.

Handeln, statt Ankündigen!

Wir haben mit Freude zur Kenntnis genommen, dass die CSU nun auch über Klimaschutz redet. Denn für uns steht fest – die Rettung des Planeten ist wichtiger als Parteipolitik. 

Daher wären wir sehr froh, wenn auch die CSU endlich anfangen würde, ihre Politik in irgendeiner Weise an das 1,5°-Ziel – und damit an das Pariser Klimaabkommen – anzupassen. Wir haben jedoch leider das Gefühl, die CSU wäre – gerade in der Mobilitätspolitik – deutlich stärker darin, Dinge groß anzukündigen, als sie durchzuführen. Schließlich ist das Verkehrsministerium schon im zehnten Jahr in CSU-Hand, und bisher ist die Bilanz recht gering, gerade in Puncto Klimaschutz. 

Also, liebe CSU, ihr müsst es nicht nur fordern, ihr könnt es auch direkt umsetzen! We are running out of time!

1€-Ticket das ganze Jahr

Mit dem „Ferienticket“ der Nah.SH haben junge Menschen bis 19 Jahren die Möglichkeit für 1€ pro Tag mit Bus & Bahn durch Schleswig-Holstein und Hamburg zu fahren. Ein attraktives Angebot, mit dem sich die Gestaltung der Ferien viel einfacher wird. Doch nach den Ferien kostet der ÖPNV wieder deutlich mehr.

Damit muss aus unserer Sicht Schluss sein. Daher unterstützen wir die Forderung der GRÜNEN in Schleswig-Holstein, nach einem 365€-Jahresticket für Schüler*innen, Auszubildende und Freiwilligendienstler*innen. Ein solches Ticket würde vielen die Möglichkeit geben, den Weg zur Schule, zur Ausbildungsstelle oder zum Freiwilligendienst emissionsloser zu gestalten und zudem finanziell eine echte Erleichterung für die Betroffenen darstellen. 

Was für Studierende seit diesem Jahr zur Wirklichkeit gehört muss auch anderen jungen Menschen zugänglich gemacht werden. Daher muss die Jamaika-Koalition jetzt in Gespräche mit den Nahverkehrsanbietern gehen.

Windkraft, Ja Bitte

Die Grüne Jugend kommentiert die stark zurückgegangene Zahl der neu gebauten Windräder.

Dazu Hannah Wolf, Sprecherin Grüne Jugend Schleswig-Holstein: “Den Zubau als unbefriedigend zu bezeichnen, drückt es noch milde aus. Vor allem in Schleswig-Holstein sieht es besonders übel aus. Anstatt einen unserer wichtigsten Industriezweige der Zukunft zu stärken, wird die für den Klimaschutz so notwendige Windkraft durch Ausbaustopps und erhöhte Mindestabstände eingeschränkt. Diese müssen sofort zurückgenommen werden.”

Dazu Finn Petersen, Sprecher Grüne Jugend Schleswig-Holstein: “Schleswig-Holstein liegt im Bundesländervergleich onshore nur noch auf Rang 8. Rheinland-Pfalz führt die Liste an. Doch sollte Schleswig-Holstein, das Land zwischen den Küsten, nicht das Nummer 1 Land für Windkraft sein? Der Rückgang ist drastisch und zugleich erschreckend. So werden wir unsere Klimaziele nicht halten können.”

Kein LNG in Schleswig-Holstein

Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein wendet sich gegen die Förderung des LNG-Terminals Brunsbüttel, solange es kein Importverbot für Frackinggas gibt. Außerdem müssen die  Methanemissionen durch unabhängigen Stellen gemessen und stark reduziert werden. Statt einer Erdgasschwemme brauchen wir Forschung, Pilotprojekte und Standards für klimaneutrale Kohlenstoffnutzung und einen Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft.

Dazu Hannah Wolf, Landessprecherin Grüne Jugend Schleswig-Holstein:

In Deutschland haben wir aus gutem Grund  Fracking verboten. Frackinggas ist in etwa so klimaschädlich wie Kohle, kann Erdbeben verursachen und Trinkwasser verschmutzen. Das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel wird zu mehr Importen von Frackinggas führen – und kriegt dafür vom Land auch noch Geld.

Dazu Finn Petersen, Landessprecher Grüne Jugend Schleswig-Holstein:

Die Zahlen für Methanemissionen bei Erdgas werden von den Unternehmen oder ihren Partnern selbst erhoben. Unabhängige Messungen führen teils zu erschreckend hohen Werten. Es ist nicht geklärt, wie viel klimaneutrales, künstliches Gas und Öl in Zukunft überhaupt produziert werden können. Auf dieser dünnen Grundlage Flüssiggas als Allheilmittel zu verkaufen ist unseriös. Stattdessen sollten wir die Wasserstoffwirtschaft vorantreiben und an klimaneutralem Ersatz für Erdgas und co. arbeiten. In dem Zuge begrüßen wir die Mittel des Bundes für den Wasserstoffausbau in Schleswig-Holstein im Rahmen der Reallabore der Energiewende.

Letzter Ausweg: Welt retten

Unsere zweite Landesmitgliederversammlung (LMV) steht im September an. Vom 21. bis 22. September werden wir unsere Landesgeschäftstelle in Kiel mit Leben füllen. Leider mussten wir den Termin kurzfristig um eine Woche nach hinten schieben, da an dem ursprünglichen Termin (14.+15.09.) bereits der Grundsatzkonvent in Schleswig-Holstein stattfindet, an dem wir uns aktiv beteiligen wollen.

Das Thema der LMV wird Ökologie und Umwelt sein und unter dem Motto „Letzter Ausweg: Welt retten“ stehen. Passende Workshops mit coolen Referierenden und Anträge zu diesem Themenkomplex werden das Motto mit Leben füllen.

Anträge, natürlich auch zu anderen Themen und Bewerbungen für die zu wählenden Posten kannst du über Antragsgrün einreichen. Folge einfach diesem Link: https://gjsh-lmv2019-2.antragsgruen.de

Zu wählen sind alle Posten des Landesvorstandes, unsere Parteitagsdelegierten, Parteiratsmitglieder, das Landesschiedsgericht, sowie unsere Delegierten für die Bundesausschüsse. Eine genaue Auflistung der zu wählenden Ämter findest du auf der Antragsgrünseite. Was die einzelnen Ämter bedeuten, werden wir hier in Kürze erklären.

Anmelden kannst du dich mit einer formlosen Mail an: buero(at)gruenejugend-sh.de.

Weitere Infos folgen bald.