Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein bekräftigt im Bezug auf die aktuelle Debatte um den Kompromiss der Jamaika-Koalition zum Thema „Vollverschleierungsverbote in Bildungseinrichtungen“ ihre ablehnende Haltung gegenüber generellen Verboten der Vollverschleierung.
Dazu Nele Johannsen, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein:
„Für uns gilt weiterhin der Grundsatz, dass jeder Mensch selbst über ihre*seine Kleidung entscheiden dürfen muss. Ein generelles Verbot der Vollverschleierung in Bildungseinrichtungen oder anderswo, lehnen wir kategorisch ab. Daher bedauern wir auch die Kompromisslösung der Jamaika-Koalition in Schulen ein solches Verbot einführen zu wollen.
Wir kämpfen gegen die Unterdrückung von Frauen, gerade derer, die gezwungen werden sich zu Verschleiern. Doch durch solche Verbote schafft es keine einzige Person aus der Unterdrückung auszubrechen. Dazu brauchen wir ein deutlich stärkeres Beratungsangebot und einen barrierefreien Zugang zu Bildung.“
Jasper Balke, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein ergänzt:
„Dort wo die Sicherheit der eigenen Person oder anderer durch eine Vollverschleierung in Gefahr gerät, ist ein Verbot der Vollverschleierung folgerichtig und rechtfertig den massiven Eingriff in Freiheit einer Person. Dies ist in den meisten Lehrveranstaltungen allerdings nicht gegeben. Daher ist eine solch massive Einschränkung mit dem im Grundgesetz verankerten Recht auf Religionsfreiheit nicht vereinbar. Entsprechend verwundert uns, dass CDU und FDP so vehement für ein Vollverschleierungsverbot eintreten.
In der Debatte um das Vollverschleierungsverbot tritt an vielen Stellen verdeckter Hass auf Muslim*innen zu Tage. Daher ist es wichtig, dass die Grundrechte einzelner Personen nicht zum Opfer einer sich gestört fühlenden, selbsternannten Mehrheit werden können.“