Schönen Semesterstart – aber schön geht eigentlich anders.

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Zum Semesterstart an diversen Universitäten und Hochschulen äußert sich Johanna Schierloh, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein:

Studentischer Wohnraum – mehr & bezahlbar!

Wohnungsnot ist in Schleswig-Holstein, insbesondere in den Uni-Städten, kein neues Problem – und trifft insbesondere diejenigen, die verhältnismäßig wenig Geld haben. Als GRÜNE JUGEND fordern wir massive Veränderungen, wenn wir über studentisches Wohnen reden: Es braucht mehr Studierendenwohnheime und wir fordern die landesweite Mietpreisbremse zurück und zusätzlich einen bundesweiten rechtssicheren Mietendeckel!

BAföG-Reform – das reicht noch nicht!

Armut – ein Problem, unter dem immer mehr Studierende leiden. Die BAföG-Reform der Ampel-Koalition war ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber vorne und hinten nicht aus. Solange Studierende sich verschulden, um am Ende des Monats noch den Wocheneinkauf, ein Kino-Ticket oder die Miete zahlen zu können, läuft in unserem System etwas falsch! Es braucht eine finanzielle Absicherung für Studierende, die unabhängig von Alter, Herkunft und Einkommen der Eltern funktioniert.

Als Maßnahme zur Bekämpfung von Armut unter Studierenden ist es außerdem Zeit, dass der Rundfunkbeitrag nicht nur für BAföG-Beziehende entfällt, sondern für alle Studierenden.

Studentische Arbeitskräfte wie Menschen statt wie Bürostühle behandeln!

Dass viele studentische Beschäftigte noch immer nicht nach Tarif bezahlt werden, unter Zukunftsängsten leiden, weil die Verträge häufig nicht länger als ein Semester laufen und es kaum Mitbestimmung gibt, ist absurd. Wir fordern von Universitäten als Arbeitgeberinnen, dass studentische Mitarbeiter*innen endlich so behandelt werden, wie sie es verdienen – und sich das auch im Gehalt widerspiegelt. Gute Löhne und Arbeitsbedingungen für Tutor*innen bedeuten immer auch: Gute Lehre. Wir unterstützen die Forderungen der Initiative TVStud.

Mobilität für alle überall!

Das Semesterticket ist schön, das Deutschlandticket auch – vor dem Hintergrund der massiven Armut unter Studierenden in Kombination mit der großen Zahl von Pendler*innen, braucht es aber mehr. Sorgenfreie Mobilität für Studierende bedeutet ein Deutschlandticket für Studierende zum Preis des Semestertickets – ohne Mehrkosten. Zusätzlich muss die Mitnahme von Fahrrädern endlich kostenfrei werden.

Hybride Lehre

Damit auch Schleswig-Holstein im Zeitalter der Digitalisierung ankommt, ist es höchste Zeit, dass hybride Lehre zum Standard wird. Insbesondere für Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen kann hybride Lehre eine massive Entlastung sein – aber auch viele weitere Studierende, wie z.B. Studierende mit Kindern, Studierende, die nebenher viel arbeiten oder Studierende, die Angehörige oder Freund*innen pflegen, kann hybride Lehre dafür sorgen, dass ein Studium überhaupt möglich ist. Die Lehre während der Corona-Pandemie hat gezeigt: Es ist möglich.

Mentale Gesundheit in den Fokus!

Insbesondere die immer weiter steigende Armut unter Studierenden, aber auch die Wohnungsnot, der Leistungsdruck und diverse weitere Faktoren sorgen dafür, dass über 50% der Studierenden in Deutschland die eigene psychische Gesundheit als „nicht gut“ oder „schlecht“ bewerten. Neben der systematisch notwendigen Veränderungen zur Ursachenbekämpfung ist auch ein massiver Ausbau der Beratungsstelle für betroffene Studierende lange überfällig.

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