Leitantrag: Letzter Ausweg: Welt retten

BESCHLUSS LMV 2019.2, 22.09.2019

2019: Das Polareis und die Permafrostböden schmelzen, der Meeresspiegel steigt. Ein Hitzesommer jagt den nächsten. Überschwemmungen und nie da gewesene Hurricanes auf der einen Seite, Dürren auf der anderen. Das Ausmaß des menschengemachten Klimawandels zeigt seine ersten Wirkungen. Für uns ist klar: Wenn wir die Zivilisation, ein humanes und gutes Leben auf unserem Planeten wahren wollen, müssen wir das Klima schützen und eine sofortige Wende in der globalen Klimapolitik hinlegen. Es ist eindeutig! Letzter Ausweg: Welt retten.

CO2 endlich ordnungspolitisch besteuern

Damit wir eine globale Wende hinlegen können, muss sich unsere Weltwirtschaft grundlegend ändern. Das Wachstumsprinzip hat uns immer weiter in die Krise gestürzt. Dies müssen wir überwinden. Auch müssen Treibhausgase einen Preis erhalten, der ihren tatsächlichen Schaden abbildet. Das gute daran ist: Im Gegensatz zur eigentlichen Annahme entlastet eine CO2-Steuer in Verknüpfung mit einer Umlage, finanziell schlechter aufgestellte Menschen mehr als sie zu belasten. Wir fordern:

  • Die unmittelbare Einführung einer CO2 Steuer in Höhe von 120 Euro je Tonne CO2-Äquivalent und eine rasche Erhöhung bis zum Jahre 2030 auf 180 Euro je Tonne
  • Einführung einer Umlage in Höhe der Einkünfte durch die CO2 Steuer
  • Breite Etablierung von Postwachstumsforschung an deutschen Universitäten

Wendeprojekte nicht vernachlässigen

Wir wissen aber auch: Eine Steuer und eine reine ökonomische Anpassung alleine wird das Klima nicht retten. Wir dürfen die Energie-, Wärme-, Verkehrs- und Agrarwenden nicht vernachlässigen.

Wir setzen uns nach wie vor für einen massiven Ausbau des ÖPNV und ein Auslaufen von Diesel und Benzin bis 2030 ein. Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Rentner*innen und alle weiteren müssen ganz Schleswig-Holstein klimafreundlich erreichen können und dafür einen angemessen geringen Preis zahlen. Dazu müssen grundsätzliche Qualitätsverbesserungen vorgenommen werden. Wir wollen, dass die Prioritäten, die in den letzten Jahrzehnten auf dem MIV lagen, jetzt endlich auch auf der Schiene, bei den Bussen und beim Fahrrad ankommen.

  • Ausstieg aus Diesel und Benzin bis 2025
  • Investitionspaket Bus, Bahn und Fahrrad anstelle jeglicher 
    Neubauinvestitionen in Straßen
  • Langstreckenvelorouten durch Schleswig-Holstein
  • landesweite Einführung eines 365-Euro Ticket

Auch die Agrarwende muss grundsätzlich weiterverfolgt werden. Dies ist gerade in 
einem so agrarisch geprägten Land wie Schleswig-Holstein wichtig. Die 
quälerische und klimapolitisch unsinnige Massentierhaltung muss endlich verboten 
werden und ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika muss sofort gestoppt werden. 
Wir wollen eine Anpassung der europäischen Subventionspolitik, die qualitative 
Produkte fördert und die industrielle Tierhaltung fallen lässt.

  • Sofortiges Verbot von quälerischer Massentierhaltung mit einer starken 
    Verbesserung der unangekündigten und unabhängigen Kontrollen
  • Überarbeitung der GAP
  • Landes- wie bundesweiter Ankauf und Renaturierung von landwirtschaftlich 
    genutzten Moorflächen
  • Bundesweite Reduzierung der Nutztierbestände

Essentiell für die Bekämpfung des Klimawandels ist die Energiewende. Doch gerade 
die stockt derzeit. Wir wollen, dass unsere Ausbauziele für Wind und Sonne 
endlich auch den tatsächlich erreichten Fakten entspricht.

  • Sofortiges Ende des Ausbaumoratoriums
  • Invesitionsoffensive Erneuerbare
  • Landesweites Solarkataster
  • Verringerung der Mindestabstände zu Wohnhäusern bei Windkraftanlagen
  • 300% Windkraft in Schleswig-Holstein bis zum Ende der Legislatur

Für ein feministisches Europa

Beschluss der Landesmitgliederversammlung 2019.1, 09.03.2019 LÜBECK

Ein geeintes Europa mit seinen Grundprinzipien wie Freizügigkeit, Freiheit und Menschenrechte ist für einen großen Teil unserer Generation eine Selbstverständlichkeit. Doch viel zu häufig werde Teile der Gesellschaft ausgeschlossen und diskriminiert. Aber Europa betrifft uns alle. Wir fordern eine Queerfeministische Europapolitik.

Parität statt Patriachat Politik sollte für alle und von allen gemacht werden. Deshalb ist es von essentieller Bedeutung, die politische Partizipation von Frauen, Inter*- und Trans*-Personen (FIT*-Personen) sowie gesellschaftlichen Minderheiten zu stärken. Wir fordern das Europaparlament paritätisch zu besetzen und alle Wahllisten verpflichtend mit 50% FIT*-Plätzen und 50% offenen Plätzen zu Quotieren. Wir wollen gleichzeitig auch dafür kämpfen, dass die Führungsgremien der EU-Institutionen verpflichtend paritätisch besetzt werden.

Wir fordern das alle politischen Maßnahmen der EU auf ihre Auswirkungen auf dieGleichstellung der Geschlechter überprüft wird.

Außerdem müssen Frauen gleichermaßen von europäischen Geldern profitieren, der EU-Haushalt braucht endlich ein Genderbudgeting.

My Body my Choice! Schwangerschaftsabbrüche müssen in ganz Europa entkriminalisiert werden und unter guten medizinischen Bedingungen zugänglich sein.

Außerdem fordern wir einen kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln. Denn sexualität sollte nicht vom Einkommen abhängig sein.

Ebenfalls einkommensunabhängig muss der Zugang zu Menstruationsprodukten und vergleichbaren Hygieneartikeln gestaltet werden. Diese müssen steuerfrei im Handel verfügbar sein, um Menstruierenden unabhängig von ihren finanziellen Mitteln eine angemessene Versorgung zu gewährleisten.

Die Istanbul-Konvention schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt in der EU. Aber sie muss auch konsequent umgesetzt, eingehalten und um Inter*- und Trans*personen erweitert werden. Wir fordern, dass die EU Hilfs- und Beratungsangeboten sowie Hilfsstrukturen besser fördert und den Ausbau auch inländliche und abgeschiedene Regionen unterstützt, denn es braucht Hilfe direkt vor Ort!

Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und der Ausbeutung von Arbeitskraft muss in Europa konsequent und wirkungsvoll bekämpft werden: mithilfe des Strafrechts, durch Information und Beratung, durch die konsequente Durchsetzung der Arbeits- und Sozialrechte der Betroffenen sowie durch Schutz und Hilfe für die Opfer. Diese dürfen nicht einfach in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden, sondern brauchen Schutzprogramme und ein dauerhaftes Bleiberecht. Nur so können wir die Anzeige- und Aussagebereitschaft deutlich erhöhen und damit Menschenhandel effektiv bekämpfen.

LGBTQ+ Rechte sind Menschenrechte Obwohl vielerorts Gleichberechtigung auf dem Papier besteht, werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität immer noch abgewertet oder benachteiligt. Wir machen uns für einen besseren Schutz von sexuellen Minderheiten stark und wollen LGBTI-Aktivist*innen in Europa effektiv schützen und unterstützen.

Gleichgeschlechtliche Paare sollen die Gleichen Rechte haben. Wir fordern nicht nur die „Ehe für alle“ in allen EU-Ländern, sondern auch das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Kinder brauchen liebende Eltern und keine Heteronormativität.

Das „Programm für die Förderung von Vielfalt“ fördert Aufklärungsarbeit und Antidiskriminierung und muss höhere Mittel bekommen.

Wir wollen, dass die EU in ihrer Außen-, Handels- und Menschenrechtspolitik als Garantin der Grundrechte und Grundfreiheiten auftritt. Auch gegenüber ihren Dialogpartner*innen in aller Welt muss die EU immer betonen: Die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität ist eine schwere Verletzung der universellen Menschenrechte.

In allen EU-Staaten sollen Vornamen- und Personenstandsänderungen durch einen unkomplizierten Verwaltungsakt ermöglicht werden und vor allem ohne Gutachten, die Geschlechtszugehörigkeit kann schließlich nur von den betreffenden Menschen selbst festgelegt werden.

Que(e)rdenken in der Bildung Dass in einigen Mitgliedsstaaten im Schulunterricht nicht mehr über Sexualität und Homosexualität gesprochen werden darf fördert nur den Hass und Diskriminierung, doch Bildung ist das Fundament, von dem aus kommende Gesellschaften handeln werden. Genau deswegen muss im Bereich der Bildung – ob in Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, Jugendzentren oder vielem mehr – die Entwicklung zu selbstbewussten Menschen, im Allgemeinen, aber auchim Bezug zur Geschlechtsidentität und der eigenen Sexualität, und darüber hinaus die positive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper offen unterstütztwerden. Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Gender oder Sexualität kann schon dadurch vorgebeugt werden, dass diesbezüglich informationsreiche Bildungsarbeit stattfindet und Vielfalt von geschlechtlicher und sexueller Identitätim Rahmen von allgemeiner Bildung normalisiert wird. Dadurch können die bestehenden Klischees bezüglich der Geschlechter aufgebrochen werden.

Um gleichberechtigte Lebensverhältnisse erreichen zu können, bedarf es einer verlässlichen wissenschaftlichen Grundlage zu Antidiskriminierungspolitik und geschlechtsspezifischen Aspekten in allen Politikfeldern. Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen muss dafür besser finanziert werden.

SOLIDARISCH.FEMINISTISCH.GERECHT Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist auch eine soziale Frage. Lohndiskriminierungen und Altersarmut betreffen häufiger Frauen. Es braucht Transparenz über Löhne und Gehälter und Kriterien für die Vergleichbarkeit von Tätigkeiten.

Für Betroffene von Diskriminierung fordern wir die Möglichkeit, mit der Unterstützung von Verbänden und Gewerkschaften klagen zu können.

Migrationspolitik Es braucht eine wirksame, humanitäre und sichere europäische Migrationspolitik. Als Verfechterin der Menschenrechte, muss die EU denen Schutz und Asyl geben die vor Verfolgung und Hass fliehen. Alleinstehende Frauen mit oder ohne Kinder dürfen ausnahmslos nicht in Länder abgeschoben werden, in denen Frauen die Menschenrechte nicht selbstverständlich gewährt werden, d.h. in denen sie mit Gewalt und Tod durch sogenannte Ehrenmorde bedroht werden, nur weil sie Frauen sind.

Institutionalisierte Verfolgung von LGBTQ+ ist bittere Realität. Verfolgte müssen in der EU Asyl finden und sich sicher sein können fortan frei von Diskriminierung zu leben. Doch beim Asyl hört der Schutz nicht auf, denn auch in ihren Unterkünften können Asylsuchende Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sein. Hier müssen multilinguale Anlaufstellen geschaffen werden.

Gegen jedes Abschiebegefängnis – in Glückstadt und anderswo

Beschluss der Landesmitgliederversammlung 2019.1, 09.03.2019 LÜBECK

Als Verfechterin der allgemeinen, universellen Menschenrechte, stellt sich die GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein gegen jeden Versuch, Menschen, die keine Straftat begangen haben, zu inhaftieren. Daher treten wir gegen das geplante Abschiebegefängnis in Glückstadt ein.

Flucht ist kein Verbrechen – Kein Mensch ist illegal!

Der Zaun muss weg!

DER WILDSCHWEINZAUN MUSS SO SCHNELL WIE MÖGLICH WIEDER ENTFERNT WERDEN

Zur Errichtung des sogenannten Wildschweinzauns an der Deutsch-Dänischen Grenze erklärt Finn Petersen, Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein:

Gerade in einem Europawahl-Jahr ist die Errichtung eines Zauns an einer inneneuropäischen Grenze ein fatales Zeichen für den Zustand der Europäischen Union. Der Grenzzaun und die lächerliche Begründung passen ins Bild der sich immer weiter auf Abschottung und Kleinstaaterei fokussierenden dänischen Regierung. Alle überzeugten Europäer*innen auf beiden Seiten der Grenze sollten sich gegen diesen Zaun und seine Auftraggeber*innen stellen. Die Landes- und Bundesregierung muss sich dafür einsetzten, dass der Grenzzaun im Sinne einer zusammenwachsenden Grenzregion und eines zusammenwachsenden Europas so schnell wie möglich wieder entfernt wird.

Hannah Wolf, Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, ergänzt zur Begründung der dänischen Regierung:

Der sogenannte Wildschweinzaun kann fachlich nicht legitimiert werden. Die Wildschweine werden durch die zahlreichen Lücken in der 70km langen Grenzanlage weiterhin ihren Weg nach Dänemark finden. Wer effektiv etwas gegen die afrikanische Schweinepest unternehmen möchte, der muss beispielsweise Tiertransporte abschaffen oder mindestens einschränken, auch weggeworfene Lebensmittel können schon problematisch sein. Im Gegenteil zum gewünschten Erfolg, wird diese Maßnahme für anderen Tiere erhebliche Schwierigkeiten bereiten und das Ziel von grenzüberschreitenden Naturräumen nachhaltig stören. Daher unterstützen wir die Petition der dänischen Umweltverbände gegen den Bau des Wildschweinzauns, die in den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments eingebracht wurde.

30 Jahre GJ SH – Still fighting for Weltrevolution (Leitantrang LMV II 2018)

30 Jahre GJ SH – Still fighting for Weltrevolution!

Vor 30 Jahren haben wir uns als erster Landesverband in Schleswig-Holstein gegründet. Seitdem ist viel passiert, wir waren in den verschiedensten politischen Konstellationen aktiv und haben einiges erreicht. Doch es gibt noch viel zu tun!

Klimaschutz ist Meeresschutz.

Der Klimawandel verändert unsere Meere, denn die Erderwärmung hat gravierende Folgen in den komplexen Wirkungszusammenhängen des Ökosystems Meer, dabei ist der symbolische (sinnbildliche) einsame Eisbär nur eine der traurigen Perspektiven. Seit Jahren steigt der Meeresspiegel jährlich, die Meere heizen auf, in Folge dessen wird das System empfindlich gestört oder sogar geschädigt, dabei kann nur ein intaktes Meeresökosystem den Folgen des Klimawandels trotzen. Der Schutz der Meere ist uns daher besonders wichtig.

Klimaschutz ist Tierschutz.

Die Nutztierhaltung trägt mit dem Ausstoß von, prozentual mehr klimawirksamen Gasen als das Transportwesen, maßgeblich zur globalen Klimaerwärmung bei. Dazu kommt die Abholzung von Wald für Weidefläche und Futtermittelanbau weltweit. Auch Bio- Produkte stellen für uns keine Lösung da. Trotz einzuhaltender Mindeststandards bleibt auch die biologische Tierhaltung ressourcenintensiv und umweltschädlich. Daher fordern wir die Menge des Konsums und die Herstellung von tierischen Produkten mittelfristig erheblich zu reduzieren, langfristig muss Massentierhaltung generell unterbunden werden.

Erneuerbare Energien in Schleswig-Holstein

Die Energiewende meint mehr als den Ausstieg aus Atomstrom und den Ersatz durch Erneuerbare Energien. Wir fordern neben dem Ausstieg aus Atomenergie und Kohle, auch den Verzicht auf Öl und Gas. Damit Schleswig-Holstein die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% und um 80-95% bis 2050 reduzieren kann, muss der Ausbau von erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Solar-und Windenergie an Land und auf See weiter voran getrieben werden. Seit 2015 liegt die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein höher als der Bruttostromverbrauch, Bundesweit gehen wir damit als gutes Vorbild voran.

Antifaschismus

Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Homofeindlichkeit und anderem menschenverachtenden Gedankengut muss entschieden entgegengetreten werden. Wir wollen menschenfeindliche Strömungen bekämpfen, die inzwischen ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden haben. Wir kämpfen für ein gesellschaftliches Klima der Anerkennung und fordern mehr als nur Toleranz für unsere Mitmenschen. Deutschland ist ein multikulturelles Einwanderungsland und muss sich seiner Verantwortung gegenüber allen hier lebenden Menschen stellen. Wir wollen die Ängste der Menschen ernst nehmen, können diese jedoch nicht als Entschuldigung für menschenverachtende Parolen akzeptieren!

Daher brauchen wir…

…progressive Mehrheiten im Landtag

Wir kämpfen gemeinsam mit anderen progressiven Organisationen für progressive, linke Mehrheiten, da sie unser wirkungsvollster Schlüssel zu mehr Veränderung in Schleswig-Holstein. Progressive Parteien müssen auch im Parlament klare Kante gegen rechts zeigen. Besonders hier sind wir als GRÜNE JUGEND gefordert, den Grünen im Landtag immer wieder auf die Finger zu schauen

…klare Position für eine offene Gesellschaft

Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Positionierung gegen Rechts und für eine bunte Gesellschaft. Das ist unser unveränderbarer Konsens. Wir verhandeln nicht mit Faschist*innen und anderen Antidemokrat*innen.

…strukturelle Diskriminierungen bekämpfen

Wir wollen ein Schleswig-Holstein, dessen Polizei kein Racial Profiling praktiziert und, in dem jeder Mensch, der möchte, Asyl genießen kann. Wir stellen uns klar gegen jede Abschiebung und gegen die Abschottung der Festung Europa.

Queerfeminismus

Nach der Me-Too Debatte wollen wir uns nicht ausruhen, denn Sexismus und sexualisierte Gewalt sind noch immer strukturell im Alltag unserer Gesellschaft verankert. Wir wollen uns weiterhin für die Rechte von Frauen* stark machen. Außerdem setzen wir uns für die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ein. In unserem Augenmerk steht das Ziel einer Gesellschaft, in der es mehr geben darf als Mann oder Frau und auch mehr als die Liebe zwischen Mann und Frau. Wir setzen der Heteronormativität der Gesellschaft eine Wertschätzung der Vielfalt entgegen.

Daher brauchen wir…

…Rechte für LGBTIQ*

Es muss endlich in der Mehrheitsgesellschaft ankommen, dass es mehr als zwei Geschlechter und unzählige Arten zu leben und lieben gibt! Diese muss auch in Form eines positiven dritten Geschlechtseintrages möglich sein und in der Gesetzgebung verankert werden.

…Ächtung der Operationen von intergeschlechtlichen Menschen

Noch immer werden in Deutschland intersexuelle Kinder direkt nach der Geburt operiert, um sich an das heteronorme System unserer Gesellschaft anzupassen. Wir wollen, dass intersexuelle Menschen, wenn sie alt genug sind, selbst entscheiden können, welchem Geschlecht oder auch, dass sie gar keinem Geschlecht angehören wollen.

…eine Veränderung der Gesellschaft.

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass der §219 a endlich abgeschafft wird, dass selbstbestimmte Sexarbeit als Arbeit anerkannt wird, dass Frauen* selbst über ihren Körper bestimmen können. Weiterhin wollen wir den weißen Feminismus kritisieren und uns für Intersektionalität einsetzen, denn Feminismus geht uns alle an.

Bildung

Wir wollen, dass jede*r gerne, ohne Stress und angstfrei lernen kann. Dazu brauchen wir mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung für junge Menschen.

Darum fordern wir…

…den Wirtschaft/Politik-Unterricht und einen gemeinsamen, konfessionell unabhängigen Weltkunde/Ethik-Unterricht ab der fünften Klasse, statt der Wahl zwischen konfessionellem oder Philosophie-Unterricht.

…eine besondere finanzielle Unterstützung von Schule in sozial benachteiligten Stadtteilen und demokratischer Schulen durch Stärkung der Schüler*innenvertretungen.

…eine*n zentralen Schüler*innenbeauftragte*n, die*der sich um Beschwerden über Lehrer*innen kümmert und Maßnahmen ergreifen kann.

…verbeamtete Lehrer*innen müssen bei Verfehlungen leichter kündbar werden. Wer pädagogisch nicht geeignet ist sollte nicht nur versetzt werden, sondern gar nicht mehr unterrichten dürfen.

…eine Schule für alle und ”G solange du willst”!

Antrag auf den Anspruch eines Interrailtickets

Antragsteller*innen: Der Landesvorstand der Grünen Jugend Schleswig-Holstein

Antragstext:

Die Grüne Jugend Schleswig-Holstein setzt sich für die Initiative „Free Interrail“ ein, die jedem*jeder EU-Bürger*in ein kostenloses Interrailticket zum 18. Geburtstag zur Verfügung stellen möchte. Dieses befähigt dazu, 30 Tage kostenlos mit der Bahn durch Europa reisen zu können. Die GJSH setzt sich in diesem Zusammenhang  für eine Förderungsmöglichkeit von Unterkünften in den Reiseländern für Menschen mit Mitteln ein. (ß Dieser Teil ist eine Änderung, die keinen Sinn ergibt, weil sie unvollständig dokumentiert wurde)

Begründung: Wir als Grüne Jugend finden, dass in Zeiten des Erstarkens des Nationalismus in ganz Europa, wichtig ist, den interkulturellen und intereuropäischen Austausch zu fördern. Jede*m*r Bürger*in sollte es unabhängig von sozioökonomischen Hintergründen mit Eintritt des 18. Lebensjahrs möglich sein, den europäischen Kontinent zu bereisen.

Die Zukunft Europas gestalten!

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Das für viele Unfassbare ist geschehen. Knapp 1,25 Millionen Menschen haben den Unterschied gemacht. Während 1975 noch 67% für einen Verbleib in der Europäischen Union gestimmt hatten, hat nun eine knappe Mehrheit dafür gesorgt, dass Europa in den nächsten zwei Jahren auf den Kopf gestellt wird. In dieser Zeitspanne wird die EU mit dem ab Oktober neu gewählten Premierminister einen konkreten Austritt Großbritanniens verhandeln.

Bei der Wahl über den #Brexit fällt auf, dass deutlich über 60% der 18 bis 24-Jährigen jungen Menschen für einen Verbleib in der EU gestimmt haben. Die über 60-Jährigen haben dagegen mehrheitlich für einen Austritt gestimmt und somit über einen wichtigen Teil der Zukunft der Jugend entschieden.

Was heißt das jetzt für die Zukunft der Europäischen Union?

Es bedeutet vor allem eins: Eine Chance sich weiterzuentwickeln! Die Europäische Union war in der Vergangenheit vor allem wegen ihrer wirtschaftlichen Vorzüge ein beliebter Raum für die Länder auf dem Europäischen Kontinent. Das mangelnde Interesse der Nationalstaaten Souveränität an die EU abzutreten katapultiert den Kontinent zurück und gibt den Kräften Auftrieb, die eine Spaltung Europas vorantreiben wollen. Diesen Kräften dürfen wir nicht das Feld überlassen, weil die Auswirkungen auf Europa und seine Ideale: Freiheit, Menschenrechte und Demokratie, uns noch weiter in eine Zeit zurückwerfen würden, die von Nationalstaatlichkeit, Einzelinteressen und vermehrter Konkurrenz geprägt wäre. In einer globalisierten Welt kann ein einzelner europäischer Staat nicht alleine gegen die anderen Nationen seine Interessen vermitteln. Es bedarf einer Europäischen Union um weiterhin als ein politisches Gewicht auf internationaler Bühne in Erscheinung zu treten.

Dennoch muss Europa sich verändern, um Bestand zu haben. Das komplizierte Geflecht der europäischen Institutionen muss vereinfacht und die Mitspracherechte der Mitgliedsländer reformiert werden. Mit dem Europäischen Parlament haben wir ein supranationales Organ, welches in seinen Rechten immer noch stark beschnitten ist. Das Parlament zu stärken wäre ein erster Schritt für eine bessere Integration in Europa. Die einzelnen Staaten nehmen zu viel Einfluss auf die Entscheidung der EU-Kommission und Vereinbarungen auf EU Ebene werden zu selten auch wirklich umgesetzt. Die fehlende europäische Öffentlichkeit ist das oft beschworene Problem der EU, welches aber kaum durch konkrete Maßnahmen gelöst werden kann. Die positiven Seiten der Europäischen Union treten zu oft in den Hintergrund oder geraten ins Vergessen. Dennoch fühlt sich ein großer Teil, wenn nicht sogar der größte Teil der europäischen Jugend, europäisch und das gibt Hoffnung für die Zukunft.

Doch damit die Jugend in Europa mehr Gehör findet, bedarf es einer aktiveren und politischeren Jugend. In Schottland wurde bereits gestern für Europa auf die Straße gegangen und tausende Jugendliche sind mit blauer Fahne durch die Straßen spaziert. Wenn wir uns nicht die Zukunft von den Generationen vor uns kaputt machen lassen wollen, müssen wir uns Gehör verschaffen. Das bedeutet Engagement, das bedeutet Zeitaufwand, das bedeutet auch ungemütlich zu sein, Niederlagen zu verkraften und das heißt in letzter Instanz auch den Streit und die Auseinandersetzung suchen. Europa und unsere Zukunft müssen es uns wert sein.

 

Autor: Malte Krüger

Wachstums- Autarkie

Innerhalb Schleswig- Holsteins, Deutschlands und der Europäischen Union sollen Richtlinien und entsprechende Gesetze erlassen werden, die Werbeausgaben von AGn, KGn sowie von Unternehmen einer gewissen Größe marktwirtschaftlichen Restriktionen zu unterwerfen. Als Element der sozial-ökologischen Transformation des Wirtschaftens hin zu einer postökonomischen Gesellschaft ist eine moderne Werbungspolitik dieser Art ein zentraler Bestandteil, weil er dazu beitragen kann, die Etats der KGn, AGn und Unternehmen zu Gunsten der Beschäftigten umzuschichten.

Für größere Konzerne gilt folgende Staffelung als Vorschlag:

Umsatz Werbeetat als Anteil am Umsatz
5-10 Mrd. € 0,50%
10-25 Mrd. € 0,25%
25-50 Mrd. € 0,10%
50-75 Mrd. € 0,05%
≥ 75 Mrd. € 0,03%

Dieser Antrag soll lediglich den exzessiven Werbekampagnen großer Konzerne entgegen wirken, dabei allerdings nicht junge, kleine und mittelständische Unternehmen schädigen.

Für einen föderalen europäischen Bundesstaat

Die Grüne Jugend SH spricht sich gegen sämtliche nationalstaatliche Konstrukte aus. Ein erster Schritt zu Erfüllung dieser Vision ist ein föderaler europäischer Bundesstaat mit einer gemeinsamen Verfassung, in der die Menschenrechte unantastbar sind, und einem starken Zwei-Kammer-Parlament. Auch Volksentscheide sind ein wichtiges Mittel für die europäische Demokratie. Natürlich dürfen diese nicht die Menschenrechte einschränken.

„In Vielfalt geeint“ ist ein guter Grundsatz, um der Vielfalt an Sprachen, Kulturen und Identitäten gerecht zu werden.

Ein europäischer Bundesstaat ist nicht nur eine Gewährleistung des innereuropäischen Friedens sondern auch ein Etappenziel zur Sicherung des Weltfriedens.
Die EU-Freizügigkeit in ihriger jetzigen Form ist ein hohes Gut und sollte ausgeweitet werden. Neben der Freizügigkeit sollten auch das Steuerrecht europaweit vereinheitlicht werden. Durch eine europäische Armee sind Abrüstung, eine Verringerung der Truppenstärke und finanzielle Einsparungen möglich.

Europa – wohin geht deine Reise?

bezugnehmend auf folgenden Artikel: http://www.taz.de/Spaniens-Regierung-verschaerft-Strafrecht/!91635/

EUROPA! Wohin geht Deine Reise?!… besteht unsere Welt denn nur noch aus Illegalisierung, Kriminalisierung und „Terrorisierung“ unserer europäischen Gesellschaft durch Strukturkonservative die Angst vor der Meinung der Menschen haben? Diese ganze Bedrohungskultur die um uns herum aufgebaut wird ist ekelhaft und kaum noch zu ertragen! Und immer dann wenn Regierungen mit ihren Ansätzen auf Gegenwind stoßen wird die Sicherheitskeule raus geholt – alles wird versicherheitlicht! Früher hat man versucht die Grünen als Spinner hinzustellen und Panik vor einer Stromlücke gemacht, wenn die AKWs abgeschaltet würden. Wie ein Mantra wurde das Credo der Energieversorgungs“sicherheit“ wiederholt und die Erneuerbaren belächelt. Die gleichen Hypnose-Mechanismen werden auch bei anderen Themen angewandt! Seit 2001 sind die Bedrohungen Religion und Terror dazu gekommen – jetzt überwacht man und unsere Daten zu unserem eigenen „Schutz“ vor etlichen Gefahren… die Abschottung Europas an den Außengrenzen ist auch nur zu unserem „Schutz“, die Illegalisierung und Demütigung von Menschen – nur zu unserem „schutz“… die Bildzeitung darf im Chor mit populistischen Politiker*innen Lügen über die faulen Griechen verlautbaren, solange bis die Leute es glauben, – wen wundert denn bei dieser Grundstimmung noch der ganze latente Rassismus in unserer Gesellschaft?!…. im EP stimmt die Mehrheit (nicht Grüne, nicht LINKE!) für das Fluggastdatenabkommen mit den USA und jetzt wird auch noch in der spanischen Krisenstimmung ziviler Ausdruck von Protest mit Gefängnisstrafen sanktioniert? Langsam platzt mir echt der Kragen! Am besten dürfen wir bald alle keine Anwält*innen mehr haben und der Rechtsstaat gerät vollkommen aus den Fugen! Das erinnert langsam echt an alte Zeiten, die ich nur noch aus Büchern kenne…