Rede auf dem #kptsh – Es gibt kein sicheres Herkunftsland!

Auf dem Kleinen Parteitag von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein gab es eine Generaldebatte zur grünen Flüchtlingspolitik. Als Grüne Jugend hatten wir dafür einen gesetzten Redebeitrag. Das haben Denise und Lasse gesagt.
Denise:
Ich zitiere:

„Die Grünen Schleswig-Holstein fordern die Landesregierung Schleswig-Holsteins auf, gegen die Aufnahme Serbiens, Mazedoniens, sowie Bosnien und Herzegowinas in die Liste der ’sicheren Herkunftsstaaten‘ zu stimmen.“

Brunsbüttel, Mai 2014.

Leider hat dieser Beschluss keine zwei Jahre gehalten.

Das hat uns als Grüne Jugend und viele andere, die sich für Geflüchtete einsetzen, egal woher sie kommen, enttäuscht.

Wir Grüne streiten seit Jahrzehnten für eine solidarische Flüchtlingspolitik. Für uns war das individuelle Grundrecht auf Asyl nie verhandelbar.

Zu dieser Haltung müssen wir zurückkehren!

Schleswig-Holstein steht vor einer historischen Herausforderung. Der politische und gesellschaftliche Druck ist enorm. Die Verwaltung, die Ministerien, die Politiker*innen und die Bürger*innen haben in den vergangenen Monaten Beeindruckendes geleistet! Vielen Dank dafür!

Während die FDP und die CDU versuchen, all die Menschen, die sich in den letzten Monaten in den Bahnhöfen von Kiel, Lübeck und Flensburg engagierten als Schleuser zu illegalisieren, sind wir stolz auf dieses Engagement. Dort wurde Solidarität praktisch! Wir Grüne müssen all diesen Menschen, die nicht nur sagen „Wir schaffen das!“, sondern „wir machen das!“ ein politisches Zuhause geben!

Dafür müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen! Grüne Jugend und Grüne Partei!

Uns darf nicht passieren, was in der CDU mittlerweile zur Normalität wurde:

Wenn 5 CDU-Politiker*innen aufeinandertreffen, bestehen 7 Meinungen, einer wird aus der Gruppe geworfen, zwei ziehen nach Bayern, der dritte baut eine Mauer um sich selbst und der letzte wird aus versehen Landesvorsitzender in Schleswig- Holstein.

Wir stehen auf der anderen Seite der Debatte! All das, was jetzt in den nächsten Asylkompromiss geschrieben wurde, ist mit unserer flüchtlingspolitischen Position nicht vereinbar.

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Lasse:

Denn erneut wird deutlich: Das C in CDU steht für Abschiebung.

Und das schlimme ist, die Forderung nach “mehr Abschiebungen” ist für die Union eine ganz alltägliche. Sie sieht die Abschiebung nicht länger als letzten, zu vermeidenden Schnitt in die Lebensperspektive von Menschen.

Es scheint, als würde die CDU in ihrer Flüchtlingspolitik von McKinsey beraten werden, wenn sie eine feste Anzahl abzuschiebender Personen pro Tag verspricht.

Das ganze nennt sich dann “Rückführungsmanagement”

Wer seinen Umgang mit Menschen in Wirtschaftsvokabeln hüllt, entlarvt nur die Distanz, die er braucht, um das Falsche zu tun!

Und genau in dieser Denkschule steht auch die neue Ausgeburt der Groko.

Das am Donnerstag in der Großen Koalition vereinbarte Asylpaket II ist Zynismus in Gesetzesform.

Man muss sich das mal vorstellen: Erst regen sich alle

darüber auf, dass angeblich nur alleinreisende Männer nach Deutschland kommen und jetzt verbietet man es ihnen, ihre Familien wieder zusammen zu führen.

Beinahe jeder Geflüchtete, mit dem ich in den letzten Monaten geredet habe, hat mir voller Sorge und Hoffnung von seiner Familie erzählt, die er zurücklassen musste.

Jetzt werden diese Zurückgelassenen entweder in die Schlauchboote über das Mittelmeer getrieben oder dem Krieg und der Verfolgung ausgesetzt.

Das ist das zynischste, was deutsche Politik heute hervorbringen kann!

Aber damit nicht genug. Geflüchtete sollen für ihre Sprach- und Integrationskurse zukünftig zur Kasse gebeten werden. Von dem bisschen Geld, dass bis heute noch nicht zur Sachleistung wurde, müssen Geflüchtete jetzt das bezahlen, wozu die große Koalition sie bislang mit Verträgen zwingen wollte!

Und natürlich: Kein Asylkompromiss ohne eine Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten. Das deutsche angeblich so individuelle Recht auf Asyl verkommt zum Recht auf Ablehnung im Schnellverfahren.

Die Neuen in der Reihe der sicheren Herkunftsländer:

1. Marokko: Das ist eine Monarchie! Keine der schicken Monarchien wie Monaco oder Großbritannien, von dessen Königshäusern wir in der Gala lesen. Wie es um das Königshaus von Mohamed VI. steht, lesen wir im Menschenrechtsreport von Amnesty International.

2. Algerien: Al-Qaida im islamischen Maghreb und Jund al- Khalifa um nur zwei islamistische Terrororganisationen zu nennen, die in Algerien konstant aktiv sind. Frauenrechte, das Recht auf Meinungsfreiheit und das Versammlungsrecht werden in Algerien systematisch mit Füßen getreten.

3. Tunesien: Nach einer erfolgreichen Revolution und dem Sturz eines gnadenlosen Diktators, handelt es sich bei Tunesien immer noch um eine Demokratie im Aufbau. Immer noch kommt es zu Folterungen in Polizeiwachen und zu Fällen extremer Polizeigewalt.

Es gibt verdammt gute Gründe aus diesen Ländern zu fliehen!

Nur weil wir im Urlaub ganz beseelt durch die Suqs von Marrakesch flanieren können, sagt uns das nichts über das Leben der Bevölkerung!

Der letzte Asylkompromiss war ein Fehler. Und er drohte uns, Grüne Jugend und Bündnis 90/Die Grünen bereits bundesweit zu zerreißen.

Unsere Position ist klar:

Wir wollen nicht zur Residenzpflicht zurückkehren und diese schon gar nicht ausweiten!

Wir wollen die Ausweisungstatbestände nicht verschärfen!

Wir wollen die Liste der sicheren Herkunftsländer nicht noch länger machen!

Wir wollen Geflüchtete nicht für Sprach- und Integrationskurse zur Kasse bitten!

Wir wollen den Familiennachzug nicht einschränken!

Und du?

Made in… ?

Moin liebe Freund*innen,

die Advendskalender sind weitestgehend geräubert und auch die Tage werden immer kürzer. Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Zeit der Geschenke.
Den traditionsbewussten Konsument*innen wird in dieser Jahreszeit einiges abverlangt. Es gilt einen Adventskalender zu führen, reichlich Kekse zu backen, Clementinen zu schälen, Gänse zu stopfen, Adventskränze zu pflegen, sich einen Baum ins Zimmer zu stellen und natürlich reichlich Geschenke für die Liebsten zu kaufen. Einige dieser Rituale kann man dabei durchaus kritisch sehen.
Die Besinnlichkeit bleibt bei all den Pflichten oft auf der Strecke. Wir wünschen euch neben einer besinnlichen, auch eine Konsumkritische Vorweihnachtszeit. Es sollte stets genug Zeit vorhanden sein, die Herkunft der Produkte zu hinterfragen. Ebenso wie die Notwendigkeit. In diesem Sinne:

Erst denken – dann kaufen!

Euer Landesvorstand 🙂

 

Solidaritätsaktion mit Flüchtlingscamps

Am Samstag den 11. August fand um 13:00 Uhr in Kiel – Europaplatz/Füßgängerzone – eine Solidaritäts-Aktion mit den bundesweiten Flüchtlingcamps statt.

Solidarität mit Flüchtlingen

Am 19. März 2012 begannen Flüchtlinge in Würzburg gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Lagern, in denen sie untergebracht werden, zu protestieren. In kürzester Zeit dehnte sich der Flüchtlingsstreik aus. Mittlerweile wurden auf zentralen Plätzen in Aub, Würzburg, Regensburg, Bamberg, Osnabrück, Trier, Nürnberg, Berlin und Düsseldorf Protestcamps errichtet. Bis zu letzt war es den Freunden in Düsseldorf verboten, zu campieren. Es wurde ihnen von der Polizei untersagt, auf der für vier Wochen angemeldeten Mahnwache zu schlafen oder sich nur auszuruhen. Erst das Oberverwaltungsgericht stoppte den Ordnungswahn der Stadt und stellte fest, dass das Versammlungsrecht über dem Ordnungskonzept der Stadt zu stehen hat. Am 4. und 5. August fand ein Koordinations-Treffen der Flüchtlingcamps in Frankfurt am Main statt. Das Koordinationskomitee der protestierenden Flüchtlinge und Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Gruppen nahmen teil. Bei diesem Treffen wurde über eine Aktion beraten, welche die protestierenden Flüchtlinge in der Hauptstadt zusammenführen soll. Zwei Tage lang wurde über den Vorschlag eines Marsches nach Berlin, Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, diskutiert. Die Fahrtroute ist bei dieser Zusammenführung der Flüchtlinge von Süddeutschland(Würzburg) aus nach Berlin. Daher wollen wir von der Landeshauptstadt des nördlichsten Bundeslandes der Bundesrepublik ein solidarisches Zeichen setzen!

Wir als Menschenrechtler*innen wollen den Forderungen der Flüchtlinge ausdruck verleihen und uns mit den Flüchtlingen solidarisieren: Die Forderungen im Einzelnen lauten wie folgt: -bedingungslose Abschaffung der Residenzpflicht -Stopp aller Abschiebungen -Schließung aller Lager, die keinen anderen Zweck als die Isolation der Flüchtlinge haben -Anerkennung als politische Flüchtlinge Kommt zahlreich und beteiligt euch am Protest.

ASYL IST MENSCHENRECHT!

KEIN MENSCH IST ILLEGAL!

SOLIDARITÄT MIT ALLEN FLÜCHTLINGEN!

Europa – wohin geht deine Reise?

bezugnehmend auf folgenden Artikel: http://www.taz.de/Spaniens-Regierung-verschaerft-Strafrecht/!91635/

EUROPA! Wohin geht Deine Reise?!… besteht unsere Welt denn nur noch aus Illegalisierung, Kriminalisierung und „Terrorisierung“ unserer europäischen Gesellschaft durch Strukturkonservative die Angst vor der Meinung der Menschen haben? Diese ganze Bedrohungskultur die um uns herum aufgebaut wird ist ekelhaft und kaum noch zu ertragen! Und immer dann wenn Regierungen mit ihren Ansätzen auf Gegenwind stoßen wird die Sicherheitskeule raus geholt – alles wird versicherheitlicht! Früher hat man versucht die Grünen als Spinner hinzustellen und Panik vor einer Stromlücke gemacht, wenn die AKWs abgeschaltet würden. Wie ein Mantra wurde das Credo der Energieversorgungs“sicherheit“ wiederholt und die Erneuerbaren belächelt. Die gleichen Hypnose-Mechanismen werden auch bei anderen Themen angewandt! Seit 2001 sind die Bedrohungen Religion und Terror dazu gekommen – jetzt überwacht man und unsere Daten zu unserem eigenen „Schutz“ vor etlichen Gefahren… die Abschottung Europas an den Außengrenzen ist auch nur zu unserem „Schutz“, die Illegalisierung und Demütigung von Menschen – nur zu unserem „schutz“… die Bildzeitung darf im Chor mit populistischen Politiker*innen Lügen über die faulen Griechen verlautbaren, solange bis die Leute es glauben, – wen wundert denn bei dieser Grundstimmung noch der ganze latente Rassismus in unserer Gesellschaft?!…. im EP stimmt die Mehrheit (nicht Grüne, nicht LINKE!) für das Fluggastdatenabkommen mit den USA und jetzt wird auch noch in der spanischen Krisenstimmung ziviler Ausdruck von Protest mit Gefängnisstrafen sanktioniert? Langsam platzt mir echt der Kragen! Am besten dürfen wir bald alle keine Anwält*innen mehr haben und der Rechtsstaat gerät vollkommen aus den Fugen! Das erinnert langsam echt an alte Zeiten, die ich nur noch aus Büchern kenne…

Stoppt ACTA!

Die GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein hat heute mit vielen anderen Menschen in Kiel gegen ACTA (Anti Counterfeiting Trade Agreement) demonstriert.

Das internationale, zwischen wenigen Staaten ausgearbeitete Handelsabkommen zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie birgt in seiner derzeitigen Form zahlreiche Gefahren für die Bürgerrechte. Es besteht eine große Rechtsunsicherheit, da die Texte viel Raum für Interpretation lassen – im schlimmsten Fall droht eine Zensur des Internets.

„Wir sind heute für die Freiheit des Internets auf die Straße gegangen. Die landesweit hohe Beteiligung an den Anti-ACTA Demos zeigt, wie brisant das Thema ist.

Die GRÜNE JUGEND SH kritisiert vor allem, dass das Abkommen über Jahre hinweg unter Ausschluss der Öffentlichkeit zwischen Regierungen und Lobbyisten verhandelt wurde. Erst jetzt bekommen Bürger_innen und Parlamente Einsicht in den Vertragstext. ACTA ist mittlerweile ein Inbegriff für Intransparenz geworden.

Wir begrüßen die Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Landtages, sich fraktionsübergreifend für den Stopp von ACTA einzusetzen. Die Demonstration heute hat gezeigt, dass die Bürger_innen den Druck in Hinblick auf die Verhandlungen im Europäischen Parlament am 1. März weiter aufrecht erhalten.

Deshalb: Stoppt ACTA!“ erklärt Lydia Rudow, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND SH.

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25. Februar 2012

 

Polittalk – Europa, wohin geht die Reise?

Polittalk am Freitagabend: „Europa – wohin geht die Reise?“

Ablauf:
17:30 Uhr
– Begrüßung durch Bernd Voß (MdL) und Catharina Nies (GJ SH)
– Vortrag Prof. Dr. Henning Klodt zu den Perspektiven der Währungsunion

ab 18:00 Uhr Talkrunde mit:

• Prof. Dr. Henning Klodt – Leiter des Zentrums Wirtschaftspolitik am Institut für Weltwirtschaft

• Manuel Sarrazin (MdB)– Europapolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion

• Henrike Menze – Geschäftsführerin der Europa Union Schleswig-Holstein

• Bernd Voß (MdL) – Vorsitzender des Europaausschusses im Landtag

moderiert von:

• Catharina Nies – Studentin der Politischen Wissenschaft an der CAU Kiel und Vorstand Grüne Jugend SH

Eine Kooperationsveranstaltung von Grüner Landtagsfraktion SH, Grüner Jugend SH und LAG Europa-, Friedens- und Außenpolitik

Flyer Europatalk

Demo: Offene Grenzen am 17.06., 16:00 Uhr am deutsch-dänischen Grenzübergang Krusau

Die politischen Jugendorganisationen des Grenzlandes rufen zur Demonstration auf!
Seit knapp einem Monat ist nun bekannt, dass die dänische Regierung permanente
Grenzkontrollen an den innereuropäischen Grenzen zu Deutschland und Schweden
errichten möchte.

Aufgrund dieser empörenden Entwicklung hat sich eine grenz- und
parteiübergreifende Gruppe aus Grüner Jugend, Jungen Europäischen Föderalisten,
Junger Union, Jungen Liberalen, Jungsozialisten, der Jugend des Südschleswigschen
Wählerverbandes, Danmarks Socialdemokratiske Ungdom, Radikal Ungdom,
Europæisk Ungdom, SF Ungdom und Jungen Spitzen zusammengetan, um für die Idee
der europäischen Integration zu demonstrieren.
Es wird eine dreistellige Teilnehmerzahl erwartet, die am 17.6. um 16.00 Uhr am
Grenzübergang in Krusau für offene Grenzen demonstrieren wird. Wir werden dort
einen symbolischen Schlagbaum zersägen und europäische Luftballons steigen lassen.

Die Pressemitteilung ist hier zu finden: PM offene grenzen und den Flyer hier: Grænse.